Jahrbuch 2025

Frühjahr-Sommersemester Allein zum Schwarzen Meer – Tanja Fisels mutige Donauradreise „Schwätzt des no oiner?“ – diese Frage stand im Frühjahr-/ Sommersemester im Fokus des Programms der Volkshochschule Ehingen. Im Rahmen des Semesterthemas beschäftigte sich die vhs in unterschiedlichen Angeboten mit einem ganz besonderen Teil unserer regionalen Identität: dem schwäbischen Dialekt. Denn Schwäbisch ist weit mehr als nur eine Sprache. Es ist Ausdruck von Heimat, Mentalität und kultureller Prägung. Doch wie steht es heute um das Schwäbische? Stirbt es langsam aus, oder ist es lebendig wie eh und je? Mit dieser Frage im Gepäck lud die vhs ihre Teilnehmenden ein, das Thema aus unterschiedlichsten Perspektiven zu beleuchten – mit Vorträgen, einer Ausstellung, künstlerischen Darbietungen, praktischen Kursen und kulinarischen Entdeckungsreisen. Den Semesterauftakt bildete die Ausstellung „Baden-Württemberg erzählt“. Mit interaktiven Stationen, Karten, Tonbeispielen und historischen Interviews bot sie einen faszinierenden Einblick in den sprachlichen und kulturellen Wandel im Land. Bei der feierlichen Eröffnung sorgten der Mundartkünstler Bernhard „Barny“ Bitterwolf und der Ehinger Dialektkenner Hermann Wax für einen humorvoll-musikalischen Einstieg. Wer sich dem Schwäbischen praktisch nähern wollte, hatte in Marlies Grötzingers Sprachkurs „Schwätza, lacha und a bissle mehr“ Gelegenheit, ins aktive Schwätzen zu kommen – ganz gleich, ob Muttersprachler oder Dialekt-Neuling. Mit dem Vortrag „Wo man Auwerder, Kunkelstube und Aftermontag sagte“ zeichnete Professor Dr. Hubert Klausmann die Sprachlandschaft im Raum Ehingen wissenschaftlich fundiert nach Ein echtes Abenteuer unternahm die Rechtensteinerin Tanja Fisel im Jahr 2024: auf dem Donauradweg radelte sie von Donaueschingen bis ins Donaudelta am Schwarzen Meer – rund 2.850 Kilometer in etwa 70 Tagen. Mit minimaler Ausrüstung, viel Neugier und einer großen Portion Mut stellte sie sich Wind, Wetter, sprachlichen Barrieren, Radpannen und steilen Anstiegen. Ihre Route führte sie durch acht Länder, Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien, Bulgarien und Rumänien – vorbei an lebendigen Metropolen, abgelegenen Dörfern und durch faszinierende Landschaften immer entlang der Donau. Eindrucksvoll berichtete sie rund 100 Gästen bei einem Vortrag, zu dem die vhs Ehingen gemeinsam mit dem Partnerschaftsverein Ehingen–Esztergom eingeladen hatte, von bewegenden Begegnungen, persönlichen Herausforderungen und der Erfahrung, mit sich selbst unterwegs zu sein. Ihre Reise zeigt: Große Abenteuer beginnen oft direkt vor der Haustür – man muss sich nur trauen. Ausstellungseröffnung „Baden-Württemberg erzählt“. Hermann Wax und Bernhard „Barny“ Bitterwolf (rechts) bei der Ausstellungseröffnung. Tanja Fisel berichtete über ihre Donauradreise. Semesterthema „Schwätzt des no oiner“: Schwäbisch – „Kulturgut oder Auslaufmodell“? Kunst und Kultur . vhs | 108

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY5NzY=