Jahrbuch 2025

Gelungener Abschluss des Projekts „TheaterSpielen“ Miss Daisy und ihr Chauffeur Das Projekt „TheaterSpielen“ fand im Rahmen des Förderprogramms Kinder&Kultur der Stiftung Kinderland BadenWürttemberg statt und wurde vom Kulturamt der Stadt Ehingen an der Grundschule im Alten Konvikt organisiert. Bei der abschließenden Aufführung der dritten Klasse am 26. Februar präsentierten acht Kinder selbsterfundene Geschichten, die sie sich über sechs Monate bei den wöchentlichen Treffen unter der Anleitung des Theaterpädagogen Frieder Schmitz-Beeck ausgedacht und gemeinsam geprobt hatten. Ein kunterbunter Haufen verschiedenster Schuhe diente als Requisite, gerahmt von rechteckigen Platten, die sich als Kulisse sehr wandlungsfähig erweisen sollten. So präsentierten sie, mit Bildern bestückt, unter anderem die Träume jedes Kindes: Zu sehen waren Fußballer, Sportler, Models, Reiterin und Pferd und einiges mehr. Mit Mikrofon und entsprechender Pose stellten die Kinder ihre Träume und Wünsche vor. In der Schlussszene dienten die Kulissen dazu, schriftlich formulierte Wünsche zu zeigen – auch den einen Wunsch, der alle verband: „Ich wünsche mir, dass jeder und jede glücklich ist“. Im September 2023 startete das Projekt mit Mitteln der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg. Dreimal konnte über einen Zeitraum von jeweils sechs Monaten die AG „TheaterSpielen“ an der Grundschule im Alten Konvikt angeboten werden. Insgesamt haben zwei dritte und eine vierte Klasse teilgenommen. Am 19. März war das Tourneetheater Thespiskarren in Ehingen zu Gast. Die aus zahlreichen Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen bekannte Schauspielerin Doris Kunstmann begeisterte gemeinsam mit den Schauspielern Ron Williams und Benjamin Kernen das Publikum mit dem Stück „Miss Daisy und ihr Chauffeur“. Die Geschichte spielt im Atlanta des Jahres 1948. Die 72-jährige Miss Daisy erhält nach einem Unfall von ihrem Sohn einen neuen Wagen – und vorsichtshalber auch einen Chauffeur. Das sorgt für reichlich Zündstoff, denn die Welten, aus denen beide stammen, könnten in den von Rassentrennung geprägten USA kaum unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite die wohlhabende, gebildete Südstaaten-Lady, auf der anderen Seite der schwarze Angestellte aus der Unterschicht. Nach und nach entwickelt sich zwischen der egozentrischen Dame und dem ruhigen, lebensbejahenden Mann eine respektvolle Sympathie, die von feinen, klugen Zwischentönen geprägt ist. Die gut besuchte Abo-Vorstellung in der Lindenhalle bot beste Unterhaltung, ließ das Publikum ganz in die Geschichte eintauchen und regte zum Nachdenken an. Von links: Frieder Schmitz-Beeck, FSJler, die teilnehmenden Kinder, Rektor Andreas Tietzel. Miss Daisy und ihr Chauffeur. Bei den wöchentlichen Treffen wurden neben der Entwicklung der Spielszenen die Grundlagen für freies Spiel vermittelt – von Sprecherziehung über Bewegung, Körpersprache, Ausdruck und Tanz bis hin zu Gedächtnisschulung sowie handwerklichen und kreativen Arbeitstechniken. Gestärkt wurden in dem gemeinsamen Prozess darüber hinaus Teamfähigkeit und Verantwortung. Kunst und Kultur . Theater, Konzerte, Kabarett . Kulturelle Projekte | 116

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