Achtung: Kunsthandwerk! 80 Jahre Kriegsende Im Rahmen der Europäischen Tage des Kunsthandwerks fand im April unter dem Motto „Kunsthandwerk baut Brücken“ bereits zum vierten Mal seit 2022 eine Präsentation kunsthandwerklicher Objekte statt. Fünf ausgewählte Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker stellten in der historischen Spitalkapelle zwischen gotischen und barocken Plastiken und Fresken ihre aktuellen Arbeiten vor. Gerne wurde die Gelegenheit von den Besucherinnen und Besuchern auch zum Gespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern genutzt. Von Martina Kähling aus Oberdischingen waren Schmuck und Lampen aus Papier zu sehen, von Jo Maurer aus Bad Saulgau Gefäße aus einheimischen Hölzern. Der Ehinger Stefan Mittl zeigte Schmuck und Geräte, während Marianne Wurst aus Oberdischingen, Mode- und Interieur-Designs ausstellte. Ebenfalls ins Auge fielen die großformatigen, mit der Kettensäge bearbeiteten Holzfiguren von Jolanta Switajski aus Vogt. Anlässlich der 80-jährigen Wiederkehr des Kriegsendes 1945 hat das Stadtarchiv Ehingen eine Ausstellung zu den damaligen Ereignissen erarbeitet. Von Mai bis September wurden Akten und Objekte gezeigt, die sowohl die letzten Kriegstage als auch die ersten Tage der Besatzungszeit in Ehingen und seinen Teilorten illustrierten. Noch in den letzten Kriegstagen kamen durch Tiefflieger bei Dächingen und Nasgenstadt Menschen zu Tode. Außerdem unternahmen die alliierten Länder Bombenangriffe auf Deppenhausen und Granheim, die, neben großen Gebäudeschäden, in Granheim Tote und Verletzte forderten. Erhebliche Schäden entstanden auch im Zuge des Einmarsches der amerikanischen Truppen und in den ersten Tagen der Besatzung in Frankenhofen, Dächingen, Kirchen, Schlechtenfeld und Nasgenstadt. Ebenso forderte auch die Einnahme der Kernstadt Ehingens Opfer: Belegt ist der Tod von mindestens sieben Einwohnern im Rahmen der Kämpfe am 21. und 22. April 1945 an der Münsinger Straße sowie am Lammberg. Hinzu kam eine Kunsthandwerk in der Spitalkapelle. Reihe unbekannter Toter bei Berkach und an der Ulmer Straße, die erst nach Abschluss der Kampfhandlungen aufgefunden wurden. Ergänzend dargestellt wurden in der Ausstellung auch Aspekte der Besatzungszeit sowie des bald einsetzenden kulturellen Aufbruchs. Anhand ausgewählter Beispiele wurden zudem Schicksale von Kriegsgefangenschaft, Flucht und Ankunft in Ehingen vorgestellt. Panzersperre in der Bahnhofstraße. Museum & Historisches | 128
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