Jahrbuch 2025

17 neue Gästeführerinnen und Gästeführer führen durch die Stadt Im zurückliegenden Sommersemester der vhs Ehingen wurden neue Gesichter für die touristischen Stadtführungen gesucht und an mehr als zehn Terminen ausgebildet. Nun durften sich 17 begeisterte Ehingerinnen und Ehinger über ihre offiziellen Ernennungsurkunden freuen. Daneben nahmen auch etablierte Gästeführerinnen und Gästeführer teil, die die Gelegenheit nutzten, ihr Wissen aufzufrischen. Am offiziellen Abschlusstermin der Ausbildung bedankte sich Oberbürgermeister Alexander Baumann persönlich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des ungewöhnlichen Seminars: „Sie alle haben gezeigt, dass Sie Ihre Heimatstadt Ehingen lieben und mit großer Freude anderen Menschen von unserer Stadt erzählen möchten. Diese Begeisterung steckt an, und ich bin überzeugt davon, dass nicht nur Gäste, sondern auch viele Ehingerinnen und Ehinger sich darauf freuen, bei zukünftigen Stadtführungen neue Facetten Ehingens kennenzulernen.“ Bei öffentlichen Führungen mit Herz und Historie haben nun Gäste und Einheimische gleichermaßen die Gelegenheit, Ehingen zu erkunden und zu entdecken. Über die Sommermonate wird es künftig jeden Samstag um 13 Uhr eine Führung mit einer Ehinger Gästeführerin oder einem Gästeführer geben, an der jeder teilnehmen kann. Bisher war es nur möglich, Gruppenführungen an der Tourist-Info zu buchen. Am offiziellen Abschlusstermin der Städteführer-Ausbildung bedankte sich Oberbürgermeister Alexander Baumann (links) bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Frankenhofen feiert Ehrenbürger Franz Sales Schott Am 1. Juni erinnerten die Bürgerinnen und Bürger Frankenhofens mit einem Fest im Pfarrgarten an die Ernennung ihres ehemaligen Pfarrers Franz Sales Schott zum Ehrenbürger – genau 100 Jahre nach dieser Ehrung im Jahr 1925. Hilde Nittinger, die eine Biografie über Schott verfasst hat, hielt einen Vortrag über sein Wirken. Schott war von 1900 bis zu seinem Tod 1929 Pfarrer in Frankenhofen. Er engagierte sich weit über seine seelsorgerischen Aufgaben hinaus im Gemeindeleben: als Landwirt, Schreiner, Bildungsförderer und Kulturträger. Er gründete unter anderem einen Darlehenskassen-Verein, eine Schülerwerkstatt und eine Ortsbibliothek. Trotz mehrfacher Versetzungsanträge blieb der gebürtige Horber der Gemeinde treu. In Erinnerung bleibt er als pragmatischer, humorvoller Mensch mit „kernhafter Religiosität“ und „froher Schaffensfreude“. Das Fest würdigte ihn als bedeutende Persönlichkeit der Ortsgeschichte. Anlässlich seines 100-jährigen Ehrenbürgerjubiläums wurde auch das Denkmal Schotts an der Kirche restauriert. Dabei entdeckten Fachkräfte beim Abbau des Bronzereliefs eine überraschende Besonderheit: Hinter der Stirn des Epitaphs befanden sich drei Geldscheine aus dem Jahr 1922 im Gesamtwert von 1 Milliarde und 11 000 Mark. Eine beigefügte, schwer lesbare Notiz ist auf den 6. Juli 1929 datiert – kurz vor Schotts Tod. Schon damals hatten die Scheine aufgrund der Hyperinflation nur noch Erinnerungswert und wurden vermutlich symbolisch dem „Kämmerer“ Schott zugeordnet – ein Hinweis auf seine verantwortungsvolle Aufgabe im Umgang mit Gemeindefinanzen. Obwohl die Geldscheine keine Schutzhülle aufwiesen, sind sie in gutem Zustand und wurden dem Stadtarchiv übergeben. Überraschungsfund hinter Bronze: Drei Geldscheine aus dem Jahr 1922 – ein Vermächtnis der Hyperinflation. Treffpunkt ist immer der Marktbrunnen. Für Kinder bis 18 Jahre ist die Führung kostenlos, Erwachsene zahlen 8 Euro pro Person. Es gibt keine Mindestteilnehmerzahl. Bei den geführten Stadtspaziergängen setzt jede Gästeführerin und jeder Gästeführer eigene Schwerpunkte zu verschiedenen Geschichten und Anekdoten Ehingens. Es lohnt sich also, im Sommer auch mehrmals an den Führungen teilzunehmen. 41 | Juni 2025

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