Jahrbuch 2025

Unter dem Leitspruch „Was einer nicht schafft, das schaffen viele gemeinsam“ wurden die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Förderpreises Ehrenamt ausgezeichnet – ein Preis, den die Donau-Iller-Bank gemeinsam mit der SÜDWEST PRESSE Ehingen zum fünften Mal vergeben hat. Oberbürgermeister Alexander Baumann wirkte erneut im Kreis der Jury zur Vergabe des Förderpreises mit. Vorstandssprecher Jost Grimm begrüßte rund 100 Gäste und hob das hohe Engagement der vielen vorbildlich ehrenamtlich Tätigen hervor. In diesem Jahr stellte die Donau-IllerBank 30 000 Euro für die Förderpreis-Aktion zur Verfügung. Neben der Geldförderung – gestaffelt von 1.000 bis 3.000 Euro – wurden die Erstplatzierten zusätzlich mit einer Ballonfahrt für zwei Personen ausgezeichnet. Die Plätze zwei bis fünf erhielten Gutscheine für regionale Gastronomie – ein Dankeschön, das nicht nur anerkennt, sondern auch Gemeinschaft stiftet. Viele der Ausgezeichneten wirken seit Jahren im Stillen – in Vereinen, Schulen, sozialen Projekten, bei der Rettung, im Naturschutz oder in der Brauchtumspflege. Besonders erfreulich: Die hohe Beteiligung junger Menschen – ein klares Zeichen dafür, dass das Ehrenamt auch in Zukunft lebt. Förderpreis Ehrenamt 2025 verliehen 200 Jahre Konvikt Ehingen – Ein Ort, an dem junge Menschen wachsen Im Jahr 1825 wurde in Ehingen das Königlich Katholische Konvikt gegründet – mit dem Ziel, begabten jungen Männern, insbesondere aus dem ländlichen Raum, eine schulische und geistliche Ausbildung zu ermöglichen. Zwei Jahrhunderte später blickt das Kolleg St. Josef auf eine außergewöhnliche Geschichte zurück: Als Ort der Bildung, der Persönlichkeitsentwicklung, der Gemeinschaft und des Glaubens hat es unzählige junge Menschen geprägt – und tut es bis heute. Das Jubiläum am 19. Juli wurde mit einem feierlichen Gottesdienst in der Konviktskirche begangen, zelebriert von Weihbischof Thomas Maria Renz sowie zahlreichen Ehemaligen und Wegbegleitern. In seiner Ansprache erinnerte Konviktsdirektor Johannes Krickl daran, dass 200 Jahre nicht nur ein Rückblick auf Chronik und Geschichte seien, sondern auch Ausdruck der Hoffnung: dass das Konvikt ein Ort bleibt, an dem junge Menschen wachsen – persönlich, gemeinschaftlich, geistig und spirituell. Die Gründung des Konvikts fällt in eine Zeit politischer und religiöser Umbrüche. Nach dem Übergang Ehingens an das Königreich Württemberg bewarb sich die Stadt aktiv um einen der wenigen Konviktsstandorte. Der Beschluss des württembergischen Landtags von 1842 ermöglichte die Einrichtung – verbunden mit der Gründung eines neuen Gymnasiums. Die Geschichte des Konvikts ist deshalb eng mit der des heutigen Johann-Vanotti-Gymnasiums verknüpft, das im gleichen Jahr seinen Anfang nahm. Trotz seines kirchlichen Ursprungs war das Konvikt niemals eine elitäre Einrichtung. Vielmehr war es von Anfang an ein Ort, der Bildung für alle Bevölkerungsschichten ermöglichen sollte. Es verband geistliche und schulische Förderung mit einem Anspruch an soziale Verantwortung und Wertebildung. Oberbürgermeister Alexander Baumann bezeichnete das Konvikt in seinem Grußwort als „Impulsgeber für die Stadt“ und als „sozialen, kulturellen und geistigen Anker im Herzen Ehingens“. Die Verbundenheit vieler Ehemaliger mit dem „Kasten“, wie das Konvikt liebevoll genannt wird, zeigt, wie stark dieser Ort Lebenswege geprägt hat – nicht selten auch mit einer Rückkehr nach Ehingen als Lehrer, Unternehmer, Ehrenamtliche oder politische Gestalter. Das heutige Kolleg St. Josef ist mehr als ein Internat. Es ist ein Lebens- und Lernort mit pädagogischem Profil, spirituellen Impulsen, sozialem Miteinander und einem modernen Freizeitangebot. Hier geht es nicht nur um gute Noten oder schulischen Erfolg – sondern um die ganzheitliche Entwicklung junger Menschen. Die Vermittlung von Werten wie Solidarität, Verantwortung und Mitmenschlichkeit steht im Mittelpunkt des Alltags. In der Konviktskirche wurde der Jubiläumsgottesdienst gefeiert. Unter dem Motto „Was einer nicht schafft, das schaffen viele gemeinsam“. 49 | Juli 2025

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