Zeitreise in Granheim – Turmuhrenmuseum zeigt astronomisches Meisterwerk Mit einem seltenen Highlight ist das Turmuhrenmuseum Granheim im Sommer in die neue Museumssaison gestartet: Eine astronomische Uhr aus dem 17. Jahrhundert wurde als Herzstück einer Sonderausstellung der Öffentlichkeit präsentiert – ein europaweit einmaliges Exponat in Augenhöhe. Das technische Wunderwerk stammt ursprünglich aus einem Kirchturm in Laichingen. Es besteht aus einem 300 Kilogramm schweren mechanischen Uhrwerk mit sichtbar bewegtem Zifferblatt, einer drehbaren halbseitig vergoldeten Mondkugel und einem kunstvoll gearbeiteten Astrolabium. Letzteres zeigt Planetenpositionen, Tierkreiszeichen, Sternzeit sowie Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge an. Das Werk entstand vermutlich vor dem Jahr 1700 – Hinweise liefern die typische Anordnung der Wellen und das Getriebekonzept. Berthold und Irene Rapp, die das Museum seit Jahren mit Fachwissen, handwerklichem Geschick und großer Leidenschaft betreiben, haben die astronomische Uhr mit viel Aufwand restauriert. Irene Rapp übernahm dabei unter anderem die Vergoldung der Elemente. Einblicke in die Zeitgeschichte - Die astronomische Uhr aus dem 17. Jahrhundert ist Herzstück der neuen Sonderausstellung. Die detailreichen Tierkreiszeichen geben dem Zifferblatt seinen charakteristischen Glanz. Mit rund 800 Gästen war die Aktionswoche ein voller Erfolg für das Turmuhrenmuseum Granheim. Berthold und Irene Rapp betreiben das Turmuhrenmuseum Granheim mit Herz und Hand. Die Uhr ist nicht nur ein optischer Blickfang, sondern auch ein akustisches Erlebnis – ihr Ticken ist außen am Gebäude hörbar. Die Besonderheit: Die Uhr zeigt die lokale Ortszeit von Granheim, die sich nicht nach der mitteleuropäischen Zeit richtet, sondern nach dem Stand der Sonne – 12 Uhr ist also exakt der Höchststand der Sonne über dem Ort. 53 | Juli 2025
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