Jahrbuch 2025

Biotopverbundplanung – Stadt Ehingen setzt auf Dialog und Naturschutz Seit Januar 2024 arbeitet die Stadt Ehingen gemeinsam mit dem Planungsbüro „Gesellschaft für angewandte Ökologie und Umweltplanung“ (GefaÖ) an der Biotopverbundplanung (BVP), einem wichtigen Projekt zum Schutz und zur Vernetzung wertvoller Lebensräume. Die Planungsphase läuft noch bis Dezember 2026 und wurde bereits im Jahrbuch 2024 vorgestellt. In diesem Jahr wurden sogenannte „Kernflächen“ erfasst – besonders bedeutsame Gebiete, die als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten dienen. Ziel der BVP ist es, diese ökologisch wertvollen Flächen zu erhalten, weiterzuentwickeln und miteinander zu verbinden, um stabile Populationen zu fördern. Gemeinsam unterwegs in der Natur Neben der Kartierung organisierte die Stadt Ehingen mehrere Begehungen, bei denen sich Fachleute und Gebietskenner über die hiesige Tier- und Pflanzenwelt austauschten. Besonders wichtig waren dabei die frühzeitige Einbindung der örtlichen Landwirtinnen und Landwirte sowie Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer. Die Stadt lud die Ortsobleute der einzelnen Ortsteile zu einem offenen Austausch ein. Landwirte als Partner im Naturschutz Aus diesen Gesprächen entstanden vier Ortstermine, bei denen die Landwirte das Planungsbüro persönlich kennenlernen und sich über die Kartiermethoden informieren konnten. Gleichzeitig hatten sie Gelegenheit, ihre Anliegen und Bedürfnisse direkt an die Stadt weiterzugeben. Wie geht es weiter? Im Herbst erhalten die Landwirtinnen und Landwirte sowie Naturschutzverbände weitere Informationen zum Projektfortschritt. Parallel dazu arbeitet das Planungsbüro bereits an konkreten Vorschlägen für ökologische Korridore und Maßnahmensteckbriefe, die die Grundlage für die nächsten Schritte bilden. Wildblumen, Artenvielfalt und tierische Besucher im Fokus Am 4. und 5. April war die Stadt Ehingen erneut mit einem eigenen Stand in der Lindenhalle vertreten. Unter dem Motto „Innerstädtischer Biotopverbund mit Wildblumenwiesen“ präsentierten das Planungsamt und die Stadtgärtnerei – vertreten durch Susanne Bischoff und Jörg Lamparter – vielfältige Informationen rund um naturnahe Begrünung und den Schutz heimischer Arten. Wildblumensamen zum Mitnehmen Besucherinnen und Besucher konnten sich über eine besondere Aktion freuen: Als Startimpuls für mehr Blütenvielfalt im eigenen Garten oder auf dem Balkon wurden Samentütchen mit einer Wildblumenmischung für jeweils einen Quadratmeter verschenkt. Dazu gab es hilfreiche Anleitungen, Prospekte und persönliche Beratung direkt am Stand. Wissen zum Mitnehmen – und Mitmachen Auf anschaulichen Plakaten wurde gezeigt, wie man eine insektenfreundliche Wiese richtig anlegt. Gleichzeitig informierte die Stadt über invasive Pflanzenarten, die heimische Ökosysteme gefährden und daher entfernt werden sollten. Auch das Thema Schottergärten wurde aufgegriffen – mit klaren Hinweisen auf deren Verbot und die negativen Auswirkungen auf Klima und Artenvielfalt. Ergänzend lagen Bücher aus der städtischen Bibliothek aus, die sich mit dem Thema naturnaher Gärten beschäftigen. Tierische Einblicke und praktische Tipps Auf dem benachbarten Stand stellte die Stadtjägerin, Susanne Kuhn-Urban, Lebendfallen sowie präparierte Marder und Füchse aus – ergänzt durch Stofftiere, die das Thema kindgerecht vermittelten. Besucherinnen und Besucher erfuhren, wie sie bei Problemen mit Wildtieren im Haus oder Garten Unterstützung erhalten können. Bauprojekte . Planung | 86

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