Konzeption Nasgenstadt

Städt. Kindergarten „Dreikäsehochhäusle“ Gollenäcker 21 • 89584 Ehingen kiga-nasgenstadt@ehingen.de Bei uns kommen die Kleinen ganz groß raus! Konzeption Erarbeitet: 2019

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 2 Inhalt 1 Grußwort BM Wolf ..........................................................................................4 2 Entstehungsgeschichte unserer Konzeption...............................................5 3 Rechtliche Rahmenbedingungen / Bildungs- und Betreuungsauftrag von Kitas .................................................................................................................7 4 Leitprinzipien ..................................................................................................8 5 Wir stellen uns vor........................................................................................10 Tagesablauf..........................................................................................................15 6 Spielen ist Lernen in der frühen Kindheit...................................................16 6.1 Unser Bild vom Kind ..................................................................................18 6.2 Rollenverständnis und Haltung der pädagogischen Fachkräfte ...........20 7 Eingewöhnung ..............................................................................................24 7.1 Ablauf der Eingewöhnung.........................................................................26 8 Bildungs- und Entwicklungsfelder des Orientierungsplans .....................30 8.1 Körper .........................................................................................................31 8.2 Sinne ...........................................................................................................32 8.3 Sprache .......................................................................................................33 8.4 Denken ........................................................................................................33 8.5 Gefühl und Mitgefühl .................................................................................35 8.6 Sinn, Werte und Religion...........................................................................36 9 Unser pädagogischer Ansatz ......................................................................38 9.1 Öffnung nach außen ..................................................................................40 9.2 Projekte .......................................................................................................40 10 Räume............................................................................................................42 10.1 Bad und Wickelbereich..............................................................................44 11 Bildungsbereiche..........................................................................................45 11.1 Spiegelung der Bildungsbereiche in den Außenbereich ........................62 12 Beobachtung und Dokumentation ..............................................................64 12.1 Bildungs- und Lerngeschichten................................................................66 12.2 Wanddokumentationen..............................................................................66

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 3 12.3 Entwicklungsgespräch ..............................................................................67 12.4 Beratungsgespräche..................................................................................67 13 Sprachliche Lern- und Bildungsprozesse ..................................................69 14 Partizipation ..................................................................................................71 14.1 Partizipatorische Grundhaltung dem Kind gegenüber ...........................72 15 Elternbeteiligung in der Kita ........................................................................75 16 Beschwerdemanagement.............................................................................79 16.1 Beschwerdemanagement der Kinder .......................................................79 16.2 Beschwerdemanagement Eltern ...............................................................80 16.3 Beschwerdemanagement Mitarbeiter.......................................................81 17 Übergänge gestalten ....................................................................................83 17.1 Von der Krippe in den Kindergarten.........................................................84 17.2 Von der Kita in die Grundschule...............................................................86 18 Kooperation mit Fachdiensten ....................................................................87 19 Zusammenarbeit zur Sicherung des Kindeswohles ..................................88 20 Qualitätssicherung .......................................................................................89 21 Inklusion ........................................................................................................90 22 Quellenverzeichnis .......................................................................................91

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 4 1 Grußwort BM Wolf Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, wir möchten Ihnen mit der vorliegenden Konzeption einen Einblick in unsere städtischen Kindertageseinrichtungen ermöglichen. In einem intensiven Prozess wurden pädagogische Inhalte und Schwerpunkte gemeinsam reflektiert, diskutiert und in dieser Konzeption zusammengefasst. Ziel ist es, die Arbeit in den Einrichtungen transparent und nachvollziehbar zu machen. Die Konzeption vermittelt Methoden und Formen der pädagogischen Arbeit und beschreibt die vorhandenen Rahmenbedingungen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für Eltern dient sie als ein Leitfaden und ist eine Orientierungshilfe. Unsere Konzeption soll in regelmäßigen Abständen überarbeitet und weiterentwickelt werden, sodass neue pädagogische Erkenntnisse direkt in die Arbeit mit einfließen können. Ihnen als Lesern wünschen wir viele neue Erkenntnisse und hoffen, dass die Konzeption einen Beitrag zu einem gegenseitigen Verständnis und einem offenen Dialog mit unseren pädagogischen Fachkräften leistet. Seitens der Stadt Ehingen beglückwünschen wir gleichzeitig alle Beteiligten zu diesem überzeugenden Ergebnis. Wir sind sehr dankbar über die motivierten Teams in den Kindergärten und Kinderkrippen, die sich neuen Herausforderungen stellen und ihre pädagogische Arbeit an sich stets wandelnde Aufgaben anpassen. Ihnen allen wünschen wir auch weiterhin viel Kraft und Freude bei der Arbeit für und mit den Kindern unserer Stadt. Sebastian Wolf Andrea Zeller Bürgermeister Sachgebietsleiterin

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 5 2 Entstehungsgeschichte unserer Konzeption „Tuesdays for Conception“ Seit dem Jahr 2015 gestaltet der Träger, gemeinsam mit den Einrichtungen, den Leitungen und der Fachberatung Prozesse, die die Qualität der pädagogischen Arbeit nachhaltig verändern und verbessern. Mit dem Ziel, Kernaussagen für die pädagogische Arbeit und die konzeptionelle Ausrichtung festzulegen, startete Ende 2017 das Projekt „Neue Konzeptionen“. Intensive Nachschulungen zum Orientierungsplan, der Arbeitskreis für Leitungen, Teamsitzungen, interne und externe Fachtage und Fortbildungen sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse bilden die Grundlage dieser Konzeption. Die Herausforderung war, alle an einen Tisch zu bringen, zu diskutieren, zu beteiligen, zu entscheiden und einen roten Faden zu spinnen. Im Herbst 2018 gab es die erste Werkstattausgabe. Die darin erarbeiteten Kapitel sind in unseren neuen Konzeptionen das tragende und verbindende Gerüst. Dass alle Fachkräfte einbezogen waren, zeichnet die Entstehungsgeschichte dieser Konzeption aus. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt aller städtischen Einrichtungen und Ausdruck eines lebendigen und gelungenen Partizipationsprozesses. Sie ist handlungsleitend für die pädagogische Arbeit in den Einrichtungen und ihre Kernaussagen beziehen sich auf die Haltung zum Kind, zum allgemeinen Bildungsverständnis, zur Rolle und zum Selbstverständnis der pädagogischen Fachkräfte und zur Gemeinschaft. Die vorliegende Konzeption versteht sich als Vereinbarung und Zielsetzung, die im kollegialen Dialog weiterentwickelt werden soll. Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitwirkenden für die Unterstützung, die vielen Anregungen, Ideen und Gedanken.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 6 Arbeitskreis der Leitungen Team Fachberatung Anita Münz Kita Nasgenstadt Sybille Massa Bettina Reich Kita Rißtissen Irene Burkart Kiga Wenzelstein Julia Rehm Kinderhaus Rosengarten Margret Held Krippe Wichtelstube Marianne Klöble Kita Dächingen Markus Hänle Kita Büchele Silvia Stark Grab Kita Hopfenhaus Steffi Betz Kita Dettingen Verena Hettich Kita Hehlestraße

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 7 3 Rechtliche Rahmenbedingungen / Bildungs- und Betreuungsauftrag von Kitas Alle Kinder haben Sozial- und Grundrechte, die in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind. Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung, Erziehung und Betreuung. Dies ist unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht, seiner kulturellen und ethnischen Orientierung. Ebenso ist dies nicht abhängig von der Lebenssituation des Kindes und dessen Familie. Den gesetzlichen Rahmen für die Arbeit in der Kindertagesstätte bilden neben den genannten Grundlagen das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (Art. 1 GG Menschenwürde; Art. 2 GG Freie Entfaltung der Persönlichkeit; Art. 3 GG Gleichheit vor dem Gesetz), das Bürgerliche Gesetzbuch (§§ 1626 ff BGB elterliche Sorge), das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG, Sozialgesetzbuch, VIII. Buch, hier vor allem § 22) und das Kindergartengesetz Baden-Württemberg. Außerdem basiert unsere Arbeit auf dem „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in badenwürttembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen“. § 22 Abs. 3 SGB VIII: „Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.“ Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung: Der Orientierungsplan stärkt den Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtungen und prägt die pädagogische Arbeit in unserer Einrichtung. Bildung verstehen wir als „Aneignungstätigkeit“, mit der sich das Kind ein Bild von der Welt macht, sie verantwortlich mitgestaltet und sich dadurch als selbstwirksam erlebt. Lernen und Bildung verstehen wir als einen lebenslangen, aktiven Prozess.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 8 4 Leitprinzipien „Kreativ, innovativ und wegweisend“ Unsere Leitprinzipien ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere Konzeption und die pädagogische Arbeit in den Einrichtungen. • Sie stehen im Einklang mit dem Orientierungsplan für Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg. • Sie bieten einen gemeinsamen, wissenschaftlich begründeten und fachlich erprobten Orientierungsrahmen. • Sie geben methodisch-didaktische Vorgaben und Anregungen für die pädagogische Arbeit. • Sie drücken unser Rollenverständnis, Respekt, Vertrauen und unsere gemeinsame Haltung in der täglichen Arbeit aus. • Sie sind wegweisend und entwickeln sich kontinuierlich in den Einrichtungen und beim Träger weiter. • Sie verbinden unsere Einrichtungen und den Träger miteinander und garantieren Teilhabe, Austausch, Qualität und Reflexion.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 9 Unsere Prinzipien 1. Wir orientieren uns an den Stärken, Bedürfnissen und Befindlichkeiten von Kindern und deren Interessen, entsprechend ihres Alters und Entwicklungsstandes. 2. Wir respektieren die Würde der Kinder und ihr Recht auf Selbstbestimmung und Unversehrtheit. Unsere Einrichtungen sind sichere Orte für Kinder. 3. Wir geben den Kindern Raum und Zeit und gehen achtsam mit dem selbstbestimmten Tempo ihrer Entwicklung um. Unsere Aufgabe ist es, eine Umwelt anzubieten, die diese umfassende Selbstbildung und -entfaltung zulässt und unterstützt. 4. Wir arbeiten ganzheitlich, innovativ und kreativ. Das Kernstück ist der teiloffene Ansatz, der die Räumlichkeiten und Bildungsbereiche als „dritten Erzieher“ nutzt. 5. Wir leben „gewachsene“ Schwerpunkte in unseren Einrichtungen, die von Standort zu Standort unterschiedlich sein können und sich auf den Sozialraum beziehen. 6. Wir leben Gemeinschaft und fördern soziale Kompetenzen. Deshalb vermitteln wir verständliche und verbindliche Regeln und Umgangsformen. 7. Wir verstehen uns als Vorbilder, Lehrende und Lernende im Rahmen einer Kompetenzpartnerschaft mit Kindern, Eltern und Mitarbeitern. 8. Wir sind fachlich kompetente und verlässliche Partner und sichern dies durch stetige Reflexion und Weiterentwicklung. Aktuelles Wissen aus der Pädagogik, Psychologie und Forschung wird dabei berücksichtigt. 9. Wir fördern demokratisches Handeln und Denken. Partizipation sichert, dass Beteiligung, Mitsprache und Mitmachen des Einzelnen gefragt und erwünscht ist. Dies spiegelt sich in der Teamkultur und in der Arbeit mit den Kindern und Eltern wieder. 10.Wir wertschätzen und respektieren, die in der Familie geleistete Erziehungsarbeit. Im Rahmen einer Kompetenzpartnerschaft bauen wir darauf auf, um eine gegenseitig unterstützende Bildung des Kindes zu realisieren.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 10 5 Wir stellen uns vor Jede Kindertageseinrichtung der Stadt Ehingen hat aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte, ihrer Räumlichkeiten und des Sozialraumes, in dem sie sich befindet, ihr eigenes Erscheinungsbild. Der Kindergarten Nasgenstadt wurde im September 1979 offiziell mit zwei Gruppen eröffnet. Nach mehreren baulichen Veränderungen sind wir nun seit 2011 eine viergruppige Einrichtung. Die Idee, unserem Kindergarten einen Namen zu geben, wurde 1998 in die Tat umgesetzt und seitdem sind wir das „Dreikäsehochhäusle“ von Nasgenstadt. Unser Kindergarten liegt am Ortsrand und Ortseingang von Nasgenstadt. Nasgenstadt ist die größte Teilgemeinde Ehingens und liegt etwa 1km vom Stadtzentrum entfernt. In Hanglage erstreckt sich Nasgenstadt in Richtung Donau. Der eigentliche Ortskern liegt weit von uns entfernt, dennoch beteiligen wir uns mit einzelnen Aktivitäten im Dorf. Das Wohngebiet Gollenäcker grenzt im Osten direkt an die Stadt. Kinder aus Gamerschwang und dem Wohngebiet Rosengarten besuchen ebenfalls unseren Kindergarten. In nächster Nähe des Kindergartens befindet sich ein Einkaufszentrum mit vielfältigen Angeboten. In Richtung Ehingen ist ein öffentlicher Kinderspielplatz und ein Fußball- und Basketballplatz. Der Fuß- und Radweg führt durch das Naherholungsgebiet Ehingens vorbei am Schwimmbad und schließlich zu der Parkanlage „Wolfert“. Direkt vor dem Kindergarten befindet sich eine Bushaltestelle, die Nasgenstadt mit Ehingen und Ulm verbindet. Die Innenstadt Ehingens selbst ist zu Fuß in ca. 20 Minuten erreichbar. Unser Kindergarten verfügt über unterschiedliche Bildungsbereiche, in denen insgesamt bis zu 106 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren nach einem teiloffenen Konzept betreut werden können. Die Gruppen sind alters- und geschlechtsheterogen, das heißt, dass Jungen und Mädchen aus allen – in der Regel drei – Kindergartenjahren gemeinsam betreut werden. Vielfältige Angebote werden sowohl innerhalb der Gruppe als auch gruppenübergreifend, alters- und interessenorientiert in verschiedenen Lernwerkstätten ermöglicht. Dies liegt in der Hand von einem motivierten Team von qualifizierten pädagogischen Fachkräften, die in Voll- und Teilzeit sowie in Ausbildung beschäftigt sind. Das multiprofessionelle

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 11 Team setzt sich aus Erziehern, Kindheitspädagogen, Theaterpädagogen, Kinderpfleger und Sprachförderkräften zusammen. Unsere Öffnungszeiten sind dem aktuellen Flyer zu entnehmen. Unsere Kontaktdaten: Städtischer Kindergarten „Dreikäsehochhäusle“ Gollenäcker 21 89584 Ehingen Tel. 07391 – 3656 Email: kiga-nasgenstadt@ehingen.de Träger Kontaktdaten: Stadtverwaltung Ehingen Marktplatz 1 89584 Ehingen Tel. 07391 – 5030 www.ehingen.de

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„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 13 In diesem Kapitel machen wir mit Ihnen einen gedanklichen Rundgang durch unseren Kindergarten. Stellen Sie sich vor, Sie betreten den Kindergarten durch unseren Haupteingang und finden sich im Windfang wieder. Dort liegt und hängt allerlei Infomaterial über uns, über Aktionen und Aktuelles oder über unseren Förderverein aus. Links daneben liegt das Büro der Leitung. In der Eingangshalle und den Fluren befinden sich die Garderoben der Kinder. Jedes Kind verfügt über einen eigenen Platz, einen Briefkasten und ein Anmeldeschildchen. Wir nutzen jeden erdenklichen Platz, um Spielmöglichkeiten für Kinder zu schaffen. So finden sich eine Bücherecke, ein Plätzchen für Tisch- und Regelspiele oder Puzzles, eine Kletterwand, ein Baum, an welchem blaue Materialsäcke hängen, eine Medienecke mit Hörstation in den Fluren. In Schaukästen oder an Pinnwänden platzieren wir dekorativ unsere Präsentationen. Im Kindercafé können sich die Kinder während des Freispiels zum Frühstück auf der zweiten Ebene treffen. Dort befindet sich auch eine Trinkstation mit Wasser und Apfelsaft. Eine zweite Trinkstation steht in der offenen Küche für die Kinder bereit, so dass sich die Kinder jederzeit selbständig was zu trinken holen können. Das Kindercafé wird von allen Gruppen gemeinsam genutzt. Die Plätze sind gewollt begrenzt, aber ausreichend. Lädt das Wetter dazu ein, kann auch in der Schmackofatzecke im Garten das Vesper ausgepackt werden. Generell sind die oben beschriebenen Bereiche sowie die verschiedenen Bildungsbereiche wandelbar und werden je nach Bedarf und Situation umgestaltet oder ergänzt. Im Altbau befindet sich ein Mehrzweckraum, der bei uns Turni genannt wird. Dort sind in einem Geräteraum diverse Klein- und Großturngeräte verstaut und wertneutrales Material zum Bauen und Verstecken aufbewahrt. Unsere vier Gruppenräume sowie deren Nebenräume repräsentieren verschiedene Bildungsbereiche. Los geht’s mit Gruppe 1, den Schreibmäusen. Hier finden sich naturwissenschaftliche Phänomene, die zum Forschen und Experimentieren einladen.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 14 Mögen Sie Buchstaben-Suppe? Dann sind Sie im Nebenraum der Schreibmäuse genau richtig. Hier kommen die Kinder spielerisch mit Buchstaben, Schrift und Schreiben in Berührung. Passend dazu befindet sich im Garten eine Kreidetafel. Die Tanzmäuse oder Gruppe 2 finden Sie im nächsten Gruppenraum. Hier bietet sich den Kindern eine Flut von Materialien. Kunst und Handwerk im weitesten Sinne dominieren den Raum. Im angrenzenden Nebenraum ergänzt das Malatelier, in dem der Malende sich frei äußern und den Malprozess als individuelle Entfaltung und Ausdrucksform erleben kann, den Kreativbereich. Im Garten kann mit vollem Körpereinsatz an einem vorbereiteten Plätzchen getont werden. Gehen Sie ein Stückchen weiter, kommen Sie an unserem Musikzimmer vorbei. Dort haben wir eine große Vielfalt an Instrumenten. Dieser Raum wird auch für geschlossene Angebote von Praktikanten, für Kleingruppenarbeit oder externe Förderangebote genutzt. Im nächsten Gruppenraum – dort finden Sie die Springmäuse der Gruppe 3 – und in angrenzenden Räumlichkeiten befindet sich der Rollenspielbereich. Eigentlich spielen die Kinder immer und überall Als-ob-Spiele. Hier können die vielfältigsten Materialien (Kostüme, Tücher, Decken, usw.) in verschiedensten Situationen und Szenerien (Kaufladen, Wohnung, Theater) genutzt und Erlebtes nachgespielt werden. Zeit zum Entspannen und in sich Kehren, bietet der Ruheraum nebenan, unser Knuselbusel. Dort steht unser Klangstuhl. Setzt man sich darauf, vibrieren Klänge durch den ganzen Körper. Im Neubau befindet sich unser Personalraum. Gehen Sie noch ein Stückchen weiter, können Sie die vierte Gruppe finden – die Spielmäuse. Hier haben die Themen Zahlen und Zählen sowie Bauen und Konstruieren ihren Platz. Es gibt eine Legoecke, magnetische Formen, Material in großer Fülle, verschiedene Messinstrumente und noch vieles mehr sowie im angrenzenden Nebenraum eine große Bauecke, die zum Bauen auf mehreren Ebenen einlädt. Gehen Sie nun durch den Eingang im Neubau wieder nach draußen und schauen einmal um’s Eck, entdecken Sie im Garten den Pavillon. Dort ist unsere Holzwerkstatt. Man kann hier munter sägen, schrauben, schleifen, hämmern,

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 15 werkeln und vieles mehr. Hinter dem Pavillon kann man im Sommer Johannisbeeren, Stachelbeeren und anderes Spalierobst naschen. Außerdem befindet sich im Garten ein Sandkasten mit Rutsche und Matschanlage, eine Schaukel, ein Kletterbaum, ein Gartenhäuschen mit allerlei Fahrzeugen oder Fußballtoren, eine Wildblumenwiese, Hängezelte und drei Hochbeete, die regelmäßig bepflanzt, gepflegt und abgeerntet werden. Tagesablauf So wie jede Kita ihr individuelles Erscheinungsbild und ihre je eigene Schwerpunktsetzung hat, so gestaltet sich auch der Tagesablauf in jeder Einrichtung angepasst an die inneren und äußeren Gegebenheiten. Der Tagesablauf orientiert sich in erster Linie grundsätzlich an den Bedürfnissen der Kinder. Zwischen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr kommen die Kinder an, werden persönlich begrüßt und haben die Gelegenheit, sich täglich unterschiedliche Spielpartner, Spielorte und Spielsituationen auszusuchen. Geschlossene und offene Angebote in den Bildungsbereichen, Spielimpulse oder das Frühstück strukturieren den Tagesablauf. Dieser schließt mit einer Gesprächsrunde in der jeweiligen Stammgruppe ab. Die Kinder werden angeregt, von ihrem Vormittag zu erzählen, Ideen weiterzuspinnen, eventuell Lerngemeinschaften zu erschließen, Probleme anzusprechen und mit Unterstützung zu klären. Zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr werden alle Kinder entsprechend ihrer gewählten Betreuungszeit abgeholt und machen Mittagspause. Von 13.30 Uhr bis 16.00 Uhr öffnet der Kindergarten noch einmal seine Türen.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 16 6 Spielen ist Lernen in der frühen Kindheit „Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung“ (Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852), deutscher Pädagoge und Gründer des ersten Kindergartens in Blankenburg/Thüringen) Lernen und Spielen sind für Kinder ein und dasselbe. Im Spiel verwirklichen sich sowohl die allgemein menschlichen Lerngrundsätze wie auch die spezifischen Bedingungen des kindlichen Lernens auf ideale Weise. Der weltbekannte ungarische Musikpädagoge und Komponist Zoltan Kodaly wurde in den 50er-Jahren im Rahmen einer Hörfunksendung im Radio Budapest gefragt, wie Eltern eigentlich den Lernerfolg ihres Kindes in Kindergarten und Schule kontrollieren könnten. Seine Antwort: „Liebe Eltern, wenn ein Kind nach Hause kommt und berichtet, dass es heute viel gelernt habe, dann seien Sie bitte sehr vorsichtig, weil das Kind möglicherweise nur wenig gelernt hat. Kommt das Kind hingegen nach Hause und berichtet, dass heute gut gespielt wurde, dann dürfen Sie sehr zufrieden sein, weil das Kind dann mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr viel gelernt hat!“ „Im Kindergarten wird gespielt, in der Schule wird gelernt!“ Viele Erwachsene fassen Spielen und Lernen als Gegensätze auf. Was zunächst als Gegensatz erscheint, ist eigentlich ein Traumpaar, denn Spielen ist die Grundlage einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung und aller selbstbildenden Prozesse. Deshalb gehört das Spiel zu den UN-Kinderrechten. Der Alltag in einer Kindertagesstätte steckt voller Herausforderungen. Durch das Spielen setzen Kinder sich mit großer Begeisterung mit ihrer Umwelt auseinander. Sie erforschen, begreifen, erobern und erschließen sich damit ihre Lebenswelt. Spielen, Lernen, Entwicklung und Neugierde sind untrennbar miteinander verbunden. Spiel ist notwendig für die kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesse. Sich abstimmen, teilen, Rücksicht nehmen, abwechseln, warten, gemeinsam ein Ziel verfolgen, Regeln einhalten, streiten, Bedürfnisse und Gefühle äußern. Etwas tun was Spaß macht, untersuchen wie die Dinge funktionieren und entdecken, was sich mit eigenen Kräften und Ideen bewerkstelligen lässt. Beim Spielen laufen im Gehirn

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 17 sehr komplexe Prozesse ab. Wann immer wir neue Erfahrungen machen oder Informationen aufnehmen, führt dies zur Aktivierung und Verknüpfung von Nervenzellen. Von diesen haben wir von Geburt an unvorstellbar viele. Durch das Spielen werden unendlich viele Nervenzellen miteinander verknüpft. Es bilden sich bleibende Strukturen, die lebenslang genutzt und erweitert werden können. Beim Spiel verleihen Kinder ihrem Tun Sinn und den Dingen Bedeutung. Fantasie- und Rollenspiele, motorische Spiele und Konstruktionsspiele, Regelspiele und alle anderen Spielformen müssen Platz haben in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. „Erzähle mir und ich werde es vergessen. Zeige mir und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun – und ich werde es behalten! (Konfuzius)

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 18 6.1 Unser Bild vom Kind „Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.“ (Maria Montessori) Die Grundlage unserer Arbeit ist der Blick auf das einzelne Kind, das im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns steht. Kinder entdecken, erforschen und gestalten ihre Welt mit eigenen Tätigkeiten und mit allen Sinnen. Sie machen fortlaufend neue Erfahrungen und erweitern zunehmend ihre Fähigkeiten. Die Kinder leben im Hier und Jetzt. Jedes Kind ist neugierig, will sich erproben, lernen und bildet sich aus eigenem Antrieb. Dabei bekommt das Spielen eine der bedeutendsten Rollen. Spielen ist Lernen im Kindesalter, es ist die lernintensivste Zeit im Leben eines Menschen. Im Spiel setzen sich die Kinder mit ihrer Umwelt auseinander, sie erforschen, begreifen und erobern sich unvoreingenommen die Welt. Sie entwickeln von sich aus Ideen, strengen sich an, zeigen Einfallsreichtum und Flexibilität. Sie bewältigen Schwierigkeiten, Streit und üben das Einhalten von Regeln. Das Spiel ist für Kinder ein ganzheitliches Lernen mit starker emotionaler Beteiligung und mit geistiger und körperlicher Anstrengung. Wir sehen unseren Auftrag darin, diesen Prozessen und dem damit verbundenen Lernen Platz zu geben. Das Kind ist Konstrukteur seiner eigenen Bildung. Wir sorgen dafür, dass die Kinder im Alltag zu allen Inhalten der unterschiedlichen Bildungsbereiche Zugang haben. Wir unterstützen die Kinder darin, eigene Lern- und Lösungswege zu finden und geben ihnen dabei die Zeit, die sie brauchen. Wir achten darauf, individuelle Bildungsprozesse nicht zu unterbrechen und bieten Raum für selbständiges Erkunden und gestalten.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 19 Wir gestalten mit den Kindern eine anregende Umgebung mit Anreizen und Freiräumen zu vielfältigem Spiel. Wir unterstützen Kinder, selbst zu entscheiden, was, wann, und mit wem sie spielen möchten. Unser Bild vom Kind schließt die Annahme ein, dass jedes Kind die für seine Entwicklung notwendigen Anlagen in sich trägt. Jedes Kind verfügt über besondere Talente und Fähigkeiten sowie die Neugier und die Experimentierfreude, um sich die Welt in einem aktiven Prozess zu erschließen. Wir geben ihm den Raum, die Zeit und die Anregung sich zu entwickeln. Weniger das Defizitäre (Was kann das Kind nicht), als vielmehr das Vorhandene und bereits Entwickelte (Was bringt es mit, was kann es) zählt. Die Kinder in unserer Einrichtung … ...sind individuelle Persönlichkeiten. ...begreifen ihre Welt mit allen Sinnen. ...sind Entdecker und Forscher. ...sind neugierig, kreativ und probieren aus. ...ahmen nach. …beteiligen sich. ...bewegen sich gern. ...erweitern ihren Horizont. ...werden von uns unterstützt und wertgeschätzt. ...bringen vielfältige Stärken und Fähigkeiten mit, auf die wir vertrauen.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 20 6.2 Rollenverständnis und Haltung der pädagogischen Fachkräfte „Die Grundhaltung der pädagogischen Fachkraft ist geprägt von den demokratischen Werten unserer Gesellschaft und der Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen. Deshalb ist das pädagogische Handeln von Respekt, Achtung und Wertschätzung gegenüber jedem Kind geleitet. Die pädagogischen Fachkräfte nehmen jedes Kind so an, wie es ist. Es muss nicht erst besondere Leistungen erbringen, Fähigkeiten haben oder Entwicklungen durchlaufen. Es wird auch angenommen, wenn es sich ungewöhnliche Gedanken macht oder für Themen älterer Kinder interessiert. Ausdruck dieser Grundhaltung sind auch Prinzipien des pädagogischen Handelns wie Partizipation, Integration, Ganzheitlichkeit sowie eine vorurteilsbewusste, geschlechtersensible Bildung und Erziehung. In der Umsetzung dieser Prinzipien ist sich die pädagogische Fachkraft bewusst, dass sie Vorbildfunktion für die Kinder hat.“ (Ministerium für Kultus, J. u. S. BW (2014). Orientierungsplan für Bildung und Erziehung. Herder). „Die pädagogischen Fachkräfte geben den Kindern Orientierung, Sicherheit und Halt durch liebevolle Zuwendung. Verlässliche, tragfähige und kontinuierliche Beziehungen zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft sind Voraussetzung für förderliche Bildungs- und Erziehungsprozesse.“ Der Orientierungsplan unterstützt und fördert unser Rollenverständnis: Wir verstehen uns als... • einfühlsame, liebevolle und verlässliche „Bezugsperson“, deren Beziehung zum Kind von gegenseitigem Vertrauen, von Achtung und Interesse aneinander geprägt ist. • verantwortliche „Zeitgeberin“ für freie, nicht verplante Zeiten des Spiels. • umsichtige „Raumgeberin“ für großzügige Spiel- und Experimentierräume. • ideenreiche „Materialbeschafferin“, um Bildungsprozesse der Kinder in Gang setzten zu können. • zugewandte „Ansprechpartnerin“ für eine Atmosphäre der Geborgenheit.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 21 • wertschätzende und klare „Halt – Geberin“, die den Kindern Rückmeldung über ihr Tun gibt und sinnvolle Grenzen setzt. • leidenschaftliche „Forscherin“, um mit den Kindern den Dingen auf den Grund zu gehen. • kreative „Mitdenkerin“, die die Problemlöseversuche der Kinder unterstützt. • gewährende „Möglich – Macherin“ eigener Entdeckungen und Erfahrungen der Kinder. • mitgehende „Begleiterin“ kindlicher Lernwege, ohne abkürzen oder „erleichtern“ zu wollen. • aufmerksame „Beobachterin“ der Entwicklungen und Erfindungen der Kinder. • neugierige „Fragestellerin“, um die Kinder zu weiteren Überlegungen anzuspornen. • einfühlsame „Impulsgeberin“ für weitere Anregungen in allen Bereichen. • brückenbauende „Vermittlerin“ von vielfältigen Lernmöglichkeiten und Herausforderungen. • vorbildliche „Macherin“ durch eigenes Experimentieren mit jeglichem Material. • umsichtige „Planerin“, die Interessen und Themen der Kinder berücksichtigt. • feinfühlige „Gesprächspartnerin“ bei Fragen und Problemen der Kinder. • achtungsvolle „Versorgende und Pflegende“, die die Grundbedürfnisse der Kinder kennt, sieht und stillt. • aufgeschlossene „Lehrende“ und wissbegierige, neugierige „Lernende“. • liebevolle „Trösterin“, die bei Misserfolg zur Seite steht. • stärkende „Mut – Macherin“, die den Kindern etwas zutraut. Dieses Rollenverständnis verlangt von unseren Fachkräften eine respektvolle pädagogische sowie menschliche Grundhaltung. Wir verstehen darunter eine Haltung, die geprägt ist von Offenheit, Authentizität, Optimismus, Wertschätzung und Vorurteilsbewusstsein. Dazu gehört es, selbst

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 22 interessiert zu sein, sich zu engagieren, sich mitzuteilen, standzuhalten und flexibel auf Probleme einzugehen, sowie an Lerngemeinschaften mitzuwirken. Wir haben ein Bewusstsein für die Bedürfnisse der Kinder und ihre Rechte. Wir reflektieren unser Handeln kontinuierlich und fachlich korrekt. Wir zeigen Flexibilität und Fantasie, nehmen uns zurück, sind gelassen und öffnen Lernräume. Hierzu brauchen wir Geduld, gute Nerven, Mut zur Lücke, Neugier auf das Leben und Weltwissen. Diese Haltung stellt hohe Anforderungen an das professionelle Können der agierenden Fachkräfte. Dafür ist es notwendig, dass sie sich kontinuierlich mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen befassen und sie in die pädagogische Arbeit integrieren. Sie brauchen die Fähigkeit, sich auf Neues einzulassen, Perspektivwechsel zuzulassen und sich als Lehrende und Lernende zu verstehen. Ein wirkliches Interesse am Kind, die Neugierde, das Handeln der Kinder „lesen“ zu können sowie die Bereitschaft, mit den Kindern in Beziehung zu treten, unterstützen diese Haltung. In der täglichen Beziehungsarbeit sind wir dem Kind zugewandt und empathisch. • Wir hören dem Kind zu und begegnen ihm mit emotionaler Kompetenz. • Wir geben dem Kind Orientierung, Sicherheit und Halt durch liebevolle Zuwendung. • Wir gehen verantwortungsvoll mit Nähe und Distanz um. • Wir sind bereit zu achtungsvoller Pflege und dialogischer Kommunikation. • Wir strukturieren den Tag durch Regeln und Rituale, die wir selber vorleben. • Wir zeigen verantwortungsvoll Grenzen auf, wenn Regeln überschritten oder Rechte anderer verletzt werden. • Regeln sind klar und überfordern nicht, sie werden mit den Kindern erarbeitet und besprochen.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 23 Das dicke „Wir“ steht dafür, dass sich alle pädagogischen Fachkräfte damit identifizieren und für die Haltung, dass sie für alle Kinder im Haus verantwortlich und zuständig sind. Um dieses Rollenverständnis und diese Haltung zu erzeugen, bedarf es eines kontinuierlichen fachlichen Austausches, Anleitung und Diskussion im Team. Zusammen, im institutionellen Kontext, gilt es dann, solche professionellen und methodisch fundierten Haltungen zu etablieren und weiterzuentwickeln. Wen du brauchst: einen zum Küssen und Augen zubinden, einen zum lustige Streiche-erfinden. Einen zum Regenbogen-suchen-gehen, einen zum Fest-auf-dem-Boden-stehen. Einen zum Brüllen, zum Leise sein einen, zum Lachen und einen zum Weinen. Auf jeden Fall einen der dich mag, heute und morgen und jeden Tag. (Regina Schwarz)

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 24 7 Eingewöhnung „Solange deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie größer werden, schenk' ihnen Flügel.“ (Khalil Gibran) Die ersten Übergänge von zu Hause in die Krippe oder in den Kindergarten sind sehr bedeutsam. Es ist die erste Trennung aus der familiären Obhut in eine institutionelle Gemeinschaft. Eltern möchten sicher sein, dass es ihrem Kind gut geht und es angenommen wird. Der Orientierungsplan Baden-Württembergs beschreibt die gemeinsam gestaltete Eingewöhnung als Grundlage für eine gelingende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. In unseren Einrichtungen wird diesem ersten Übergang deshalb besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Aus diesem Grund verfahren alle Ehinger Einrichtungen nach den gleichen Grundsätzen und Regeln, die sich nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“ richten: • Die Eingewöhnung wird individuell für jedes Kind gestaltet und bezieht die Persönlichkeit, Biographie und Bindung zu den Elternteilen ein. • Offenheit und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Eltern und den pädagogischen Fachkräften sind selbstverständlich und bilden die Brücke zwischen der Familie und der Einrichtung. • Eltern sind in der Eingewöhnungszeit der sichere Hafen für die Kinder, erreichbar und präsent. • Unsere fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen bilden die Basis für eine gelungene Eingewöhnung der Kinder und helfen den Eltern loszulassen. • Kleine Krisen und Trennungsängste werden im gemeinsamen Dialog thematisiert und abgebaut. • Längere Unterbrechungen in der Eingewöhnung erschweren den Beziehungsaufbau und verlängern somit die Eingewöhnungszeit.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 25 • Nach Abschluss der Eingewöhnung erfolgt eine gemeinsame Reflexion. Alle Einrichtungen der Stadt Ehingen haben sehr gute Erfahrungen und Erfolge mit dem „Berliner Modell“ gemacht, weil es kein starres, sondern ein flexibles und dynamisches Modell ist. Die pädagogischen Fachkräfte haben dabei fortwährend das Verhalten und Wohlbefinden des Kindes im Blick.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 26 7.1 Ablauf der Eingewöhnung Der Ablauf der Eingewöhnung ist vorab gut geplant und beinhaltet aufeinander aufbauende Phasen. Aufnahmegespräch Ein ausführliches Aufnahmegespräch erleichtert die Zeit des „Sich-einlebens“. Es bietet den Eltern die Möglichkeit, erste Eindrücke von der Einrichtung und den Strukturen zu bekommen sowie die pädagogischen Fachkräfte kennenzulernen. In diesem Gespräch findet ein gegenseitiger Informationsaustausch statt, bei dem Wünsche und Bedenken geäußert werden können und offene Fragen geklärt werden. Kennenlernphase In der Kennenlernphase hält sich ein Elternteil zusammen mit dem Kind im Gruppenraum auf und stellt die „sichere Basis“ dar. Der Elternteil sollte sich zurückhaltend verhalten und nur auf das Kind reagieren, wenn dieses dazu auffordert. Um einen gelungenen Bindungsaufbau zu initiieren, versucht die Bezugserzieherin durch das Beobachten, das gemeinsame Spiel und durch Zuwendung, das Interesse, die Aufmerksamkeit und die Neugierde des Kindes zu wecken und somit sein Vertrauen zu gewinnen. Im weiteren Verlauf steht eine wertschätzende Beziehung zum Kind im Fokus und weitere Kontakte werden geknüpft.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 27 Stabilisierungsphase In der Stabilisierungsphase übernimmt die Bezugserzieherin die Versorgung des Kindes. Durch alltagsbestimmende Rituale und das gemeinsame Spiel wird die Beziehung intensiviert und gefestigt. Das Kind wird zunehmend in die Gruppe integriert. In dieser Phase wird der Zeitraum, den das Kind ohne Elternteil verbringt, kontinuierlich ausgedehnt. Dauert diese Phase etwas länger, lautet die Devise: „Auch kleine Schritte führen zum Ziel.“ Abschlussphase Eine gelungene Eingewöhnung ist erreicht, wenn das Kind die pädagogischen Fachkräfte der Einrichtung als „sichere Basis“ anerkennt und sich bei Bedarf von diesen trösten lässt. In einem persönlichen Abschlussgespräch wird mit den Eltern der Verlauf der Eingewöhnung gemeinsam reflektiert.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 28 Mit der Eingewöhnung ist eine gute Vertrauensbasis geschaffen, die den weiteren Beziehungsaufbau gestaltet. Beziehungen haben für uns einen hohen Stellenwert. Sie garantieren, dass Gefühle von Sicherheit und Wohlbefinden bei Eltern und Kindern entstehen können. Durch die gemeinsame Eingewöhnung wird dafür eine Grundlage geschaffen, die im Idealfall zur Kompetenzpartnerschaft für die ganze Kindergartenzeit wird.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 29 Die 10 goldenen Regeln meiner Eingewöhnung Liebe Mama, lieber Papa, 1. In meiner ersten Kindergartenzeit helft ihr mir am meisten, wenn ihr mir schon zu Hause erzählt, was mich alles im Kindergarten erwartet. 2. Es ist wichtig, dass Ihr selbst davon überzeugt seid, dass ein Kindergartenbesuch gut für mich ist. 3. Es beruhigt mich am Anfang, wenn ich weiß, dass Ihr in dieser Zeit bei mir bleibt. 4. Ich will alleine entscheiden, wann und mit wem ich spielen möchte. Vielleicht brauche ich erst einmal Zeit, um die anderen Kinder zu beobachten und mich an die neue Umgebung zu gewöhnen. 5. Wenn Ihr weggeht, seid ehrlich zu mir: Eine genaue Absprache ist besser, als falsche Hoffnungen zu wecken. 6. Auch wenn ich weine, verabschiedet euch bitte kurz von mir – ich werde getröstet. 7. Wenn Ihr beunruhigt seid, ruft einfach nach 10 Minuten im Kindergarten an. Wahrscheinlich spiele ich im Kindergarten schon längst. 8. Wenn es mir schlecht geht, werdet Ihr von einer pädagogischen Fachkraft angerufen. 9. Damit ich mich eingewöhnen kann, ist es wichtig, dass ich regelmäßig in den Kindergarten gehe. Durch Unterbrechungen - besonders in der ersten Zeit – muss ich immer wieder von vorne anfangen mich einzugewöhnen. 10. Wenn ich mich im Kindergarten wohlfühle und weiterspielen möchte, heißt das, dass ich einen Schritt ins Leben gemacht habe, aber keinen Schritt von euch weg – ich hab euch genauso lieb wie vorher!

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 30 8 Bildungs- und Entwicklungsfelder des Orientierungsplans Der Orientierungsplan gibt den Erzieherinnen und Erziehern Impulse zur pädagogischen Begleitung kindlicher Entwicklung von Geburt bis zum Schuleintritt, knüpft an die Bildungsprozesse vor der Krippen- und Kindergartenzeit an und gibt Ausblicke auf die Entwicklung der Bildungsbiografie des Kindes nach der Kindergartenzeit. Kindertageseinrichtungen haben neben den Aufgaben der Erziehung und Betreuung auch einen Bildungsauftrag, der sich an den spezifischen, altersstrukturell bedingten Bedürfnissen der Kinder orientiert. Damit wird ein wichtiger Aspekt in den Vordergrund gerückt: Die ersten Lebensjahre und das Kindergartenalter sind die lernintensivste Zeit im menschlichen Leben. Die Bildungsarbeit in Kindergärten ist eine zentrale Aufgabe. Der Bildungs- und Orientierungsplan bildet die Grundlage der pädagogischen Arbeit. Er richtet sich nach den Fragestellungen: Was will das Kind? Was braucht das Kind? Was kann das Kind? Er wird in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil (Teil A) beschreibt die Grundlagen der Arbeit. Der zweite Teil (Teil B) beschreibt die Entwicklungsfelder, die im nachfolgenden erklärt werden. So wie jede Kindertageseinrichtung der Stadt Ehingen ihr individuelles Erscheinungsbild und ihre je eigene Schwerpunktsetzung hat, so setzt sie auch die Entwicklungsfelder entsprechend der je eigenen inneren und äußeren Gegebenheiten um.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 31 8.1 Körper Die Kinder entwickeln ein Gespür für ihren Körper und die Möglichkeit sich auszudrücken. Sie erweitern ihre grobmotorischen und feinmotorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Wir unterstützen ihre Entwicklung für die Gesunderhaltung ihres Körpers. Bei uns kann Ihr Kind…  seine feinmotorischen Fertigkeiten im Kreativbereich erweitern, indem es schneidet, klebt, faltet, malt, webt, stickt, …und Techniken erlernt.  seine feinmotorischen Fertigkeiten im Forscherbereich erweitern, indem es mit Pipetten, Pinzetten, u.a. Gerätschaften hantiert.  seine feinmotorischen Fertigkeiten im Rollenspielbereich erweitern, indem es zum Beispiel Wäsche aufhängt, frisiert, Socken zusammenlegt, mit Küchenutensilien arbeitet, das Hochbeet harkt und vieles mehr.  seine feinmotorischen Fertigkeiten im Baubereich erweitern, indem es beispielsweise Türme baut und ausbalanciert, Gleichgewichte schafft, die Hand-Auge-Koordination schult oder Kräfte bspw. beim Würfeln dosiert.  seine grobmotorischen Fertigkeiten im Bewegungsbereich kennenlernen, schulen und erweitern, indem ihm alle Groß- und Kleingerätschaften zum Turnen, Balancieren, Klettern, Rutschen, Hüpfen, Rollen, Werfen, Fangen, etc. zur Verfügung stehen.  Bewegungs- und Körpererfahrungen durch Musik, Tanz und Theater machen. Diese Angebote werden von Fachkräften gestaltet und auch improvisiert. In allen Bereichen werden außergewöhnliche Körpererfahrungen gemacht, bspw. Malen im Liegen, Bauen auf der Leiter, Klettern an der Boulderwand im Flur oder im Garten, Klettern im Baum, Schaukeln im Hängezelt, Fortbewegung mit Fahrzeugen mit den unterschiedlichsten Antriebsarten (Pedalo, Einrad, Hochrad, Holländer, Roller, Taxis, Skatecart, Rollbrett…).

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 32 8.2 Sinne Die Kinder entwickeln, schärfen und schulen ihre Sinne und nutzen sie, um sich die Welt anzueignen, sich in ihr zu orientieren und sie mit zu gestalten. Bei uns kann Ihr Kind…  die Welt mit allen Sinnen erkunden. Im Bereich der Naturphänomene findet es alles, was das kindliche Forscherherz höher schlagen lässt. Es kann den Umgang mit dem Mikroskop oder Lupen erlernen, über Naturwunder staunen und Kurioses entdecken, unterschiedliches Material wie beispielsweise Holz, Bohnen, Wasser oder Sand und deren Eigenschaften erspüren, erleben und begreifen.  sich von einer Vielzahl verschiedener Materialien auch im Kreativbereich inspirieren lassen. Die Kinder finden dort Pappe, Stoffe, Knöpfe, Naturmaterial, Styropor, Wolle, Plastikbecher und vieles mehr in allen Formen und Farben. Kunst und Kunstgeschichte regen Auge und Geist zum Kreativsein an.  im Gartenbereich Obst und Gemüse anbauen und dafür Sorge tragen, Kräuter schmecken, Blumen riechen, sich an der Arbeit an den Hochbeeten beteiligen und gelegentlich Schnecken streicheln.  von Zeit zu Zeit am gesunden und fairen Frühstück teilnehmen und sich an der Vorbereitung und Zubereitung beteiligen.  bei hauswirtschaftlichen Angeboten verschiedenste Geschmacksrichtungen riechend / olfaktorisch und schmeckend / gustatorisch austesten und mit ihren Geschmacksknospen erfahren.  im Knuselbusel begleitet von den Klängen unserer Klangliege die Seele baumeln lassen.  an der Hörstation klassische Musik, Hörspiele oder Kinderlieder über Kopfhörer in Ruhe genießen und unterschiedlichste Klänge von Instrumenten differenziert wahrnehmen und ganzheitlich erfahren.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 33 8.3 Sprache Die Kinder erfahren die Sprache als Instrument, das ihnen dazu verhilft, die Welt zu entdecken und zu verstehen. Dabei erweitern und verbessern sie ihre verbalen Ausdrucksfähigkeiten, ihren Wortschatz und ihre Kommunikationsmöglichkeiten. Bei uns kann Ihr Kind…  überall und jederzeit kommunizieren und findet immer Gehör.  Sprachanlässe nutzen, wie beispielsweise die Blubberrunde, das Theaterspiel, als Forscher, in Wahrnehmungsspielen, bei Sprachprojekt und Storybag oder der Büchertasche.  Absprachen mit anderen Kindern und den Erzieherinnen treffen.  Geschichten erfinden und nacherzählen.  im Rahmen der Büchertasche Bücher für Zuhause ausleihen.  Sprachförderangebote nutzen, z.B. Sprachprojekt für Riesen und Sprachförderangebot KOLIBRI (ISF+)  unseren großen Bücherschatz nutzen, um einmal die Welt um sich herum zu vergessen. Die Kinder haben erste Berührungspunkte mit Literacy.  Schrift als Teil seiner alltäglichen Lebenswelt kennenlernen. In der Schreibwerkstatt findet es zahlreiche „Werkzeuge“ und Utensilien zum Schreiben, Drucken, Stempeln, Tippen. Zeichen, Piktogramme und Buchstaben sowie Schriften sind sprachliche Ausdruckformen und sorgen für Kommunikation auf anderen Ebene.  Sprache mit Musik und Bewegung verknüpfen.  unterschiedliche Sprachen als Kulturmerkmale erfahren. 8.4 Denken Kindliches Denken ist ganzheitliches Denken. Die Kinder bauen auf ihren Erfahrungen auf, beobachten, erforschen und erfragen sich durch Spiel ihre Welt.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 34 Anhand einer konkreten Begebenheit aus dem Bildungsbereich „Bauen und Konstruieren“ wollen wir erläutern, was wir unter dem Begriff „Ganzheitlichkeit“ verstehen: Bei uns kann Ihr Kind…  eine Idee von Zahlen und Mengen entwickeln. Die Bildungsbereiche „Zahlen und zählen“ und „Bauen und konstruieren“ bieten gleiches Material in großen Mengen, um zu messen, zu wiegen, zu stapeln, zu sortieren, zu klassifizieren, Gefäße zu füllen oder erste statische und damit physikalische Erfahrungen zu sammeln.  eigene Ideen und Gedanken planerisch und lösungsorientiert umsetzen. Dazu steht den Kindern unterschiedlichstes Material wie Architekturpläne zur Anschauung, Bauanleitungen für Papierflieger, wertneutrales Material wie Schachteln, Dosen und Stoffe zur ästhetisch-kreativen Umsetzung und vieles mehr zur Verfügung. Hilfestellung und Denkanstöße zur Umsetzung gibt eine „Fachfrau“, die diesen Bereich betreut.

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 35  am Techniktisch technische Fertigkeiten erwerben, die Geräte, ihre Nutzung und ihr Innenleben kennenlernen. Geräte können auseinandergeschraubt und wieder neu zusammengeschraubt werden.  die Regeln von kooperativen Spielen und Regelspielen verstehen und umsetzen.  durch Forschen und Experimentieren mit Magneten, Farbe, schiefen Ebenen, Licht, Wasser und Luft, Sprudelgase und vieles mehr, erste naturwissenschaftliche Erfahrungen in den Bereichen Informatik, Mathematik, Technik, Physik, Chemie und Biologie machen, Kurioses entdecken, staunen und seine Gedanken und Ideen weiterentwickeln. Wir versuchen den Kindern immer Raum, Zeit und Gelegenheit zu geben, in jeder Lernphase alle Ressourcen ihres Gehirns zu fördern. Außer zur Anwendung von sprachlichen und mathematisch-logischen Fähigkeiten, ermutigen wir sie zu einem fortlaufenden Zusammenspiel von Sinneswahrnehmungen, Denkleistungen, Bewegungsabläufen, Trieben und Gefühlen. Fragen stellen, Philosophieren, Suchen nach Antworten begleiten uns dabei immer. 8.5 Gefühl und Mitgefühl Die Kinder werden sich ihrer eigenen Emotionen bewusst und setzen sich mit ihnen auseinander. Sie lernen als Teil einer Gemeinschaft mit ihnen angemessen umzugehen. Sie erfahren und lernen in unterschiedlichsten Situationen Einfühlungsvermögen und Mitgefühl. Bei uns kann Ihr Kind…  in unterschiedlichen Gruppen, in unterschiedlichen Aktivitäten, und in unterschiedlichen Begebenheiten Gefühl und Mitgefühl mitgestalten.  durch Patenschaften für andere Kinder in den jeweiligen Gruppen Orientierungsmöglichkeiten erhalten und somit ein Sicherheitsgefühl

„Dreikäsehochhäusle“ Nasgenstadt 36 bekommen und sich bei uns wohlfühlen oder aber auch Verantwortung übernehmen.  sich beim Verkleiden, bei Rollenspielen oder beim Malen im Atelier ausdrücken. Emotionen wie Freude, Wut und Angst bekommen ihren Platz in unserem Alltag. Gefühle und soziale Kompetenz sind wesentliche Grundlagen für die Teilnahme und Orientierung in der Gesellschaft. Durch sensibles, situationsangemessenes „sich Kümmern“ werden die Kinder in ihrer Persönlichkeit angesprochen und die dadurch vermittelte Sicherheit lässt das eigentliche Sozialverhalten des Kindes wachsen.  im Malatelier nach Arno Stern und in der Kreativwerkstatt Gefühle ausdrücken und in einer anderen Form als über Sprache gestalterisch tätig werden. Dadurch kann es seiner Gefühlswelt Form, Gestalt und Farbe geben.  durch gemeinsame Absprache von Tagesabläufen, Inhalte der Blubberrunde in Kompromissverhandlungen und die daraus entstehenden Mehrheitsentscheidungen mittragen.  an Impulsen, die die Gefühlswelt der Kinder ansprechen, soziale Erfahrungen sammeln. Dies geschieht beispielsweise durch Bilderbuchbetrachtungen, Märchen und Geschichten hören, Kreisspiele, Tanz, Theater, Gemeinschaftsarbeiten.  mit Gefühlen im familiären und kulturellen Kontext umgehen. Das zu beobachten, ist die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte, welche diesem Thema respektvoll und achtsam begegnen. Gefühle als Ausdruck der innerseelischen Zustände werden begriffen und begleitet, Schwierigkeiten können überwunden werden. 8.6 Sinn, Werte und Religion Die Kinder bekommen einen Zugang zu unterschiedlichen Sinn- und Werteorientierungen. Sie haben die Möglichkeit vielfältigen weltanschaulichen und religiösen Identitäten zu begegnen.

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