Der Einbau fester Wände dürfte stilistischen und konstruktiven Merkmalen zufolge erst nach der Säkularisation erfolgt sein. Die historische Innenausstattung des Gebäudes ist leider weitgehend verloren gegangen. Lediglich im 2. Obergeschoss zeugen noch ältere Türflügel und Türverkleidungen von den späteren Umbaumaßnahmen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Das dreigeschossige, ganz in Nadelholz errichtete Satteldach ist in den Querbünden des 1. und 2. Dachgeschosses mit einem liegenden Stuhl konstruiert (siehe Abb.04). Der Dachraum war anfänglich nicht ausgebaut und bot reichlich Platz als Frucht- und Lagerboden. Der Einbau von Wohn- und Büroräumen im 1. Dachgeschoss dürfte frühestens in den 1920/30ern erfolgt sein. Das 2. Dachgeschoss und das 3. Dachgeschoss zeigen weitgehend noch den ursprünglichen Zustand. Würdigung Die sog. Oberschaffnei konnte trotz späterer Eingriffe einen hohen Erhaltungsgrad an historischer Bausubstanz bewahren. Als einstiger Urspringer Klosterhof ist das stattliche Gebäude ein wertvolles Zeugnis für den vormals weiten Einflussbereich des Klosters. Inmitten der Stadt gelegen, profitierte der Klosterhof von der verkehrgünstigeren Lage und genoss zugleich den Schutz innerhalb der Stadtmauern. Neben der Verwaltung der klösterlichen Güter diente das Gebäude auch als Quartier und Zufluchtsort für Klosterangehörige sowie klösterliche Untertanen. Abb.06 Oberschaffnei, Baualtersplan 1.Obergeschoss. Abb.07 Oberschaffnei, Baualtersplan Querschnitt A-A. 28 29 Abb.05 Oberschaffnei, Baualtersplan Erdgeschoss Tachymetrische Bestandsaufnahme, Genauigkeitsstufe III, Originalmaßstab 1:50.
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