sub dato 8. Februar 1815 legalisirten Beschreibung besteht a. aus Haus, Hof, Stadel, Hofraite b. an Gärten in 13/32 Tagwerk c. „Wiesen in sieben 7/8 Tagwerk d. „Aeckern in allen 3 Öschen in drei und achtzig Jauchert drei Viertel e. „Wechselfeld in„ drei und zwanzig Jauchert zwei Viertel f. aus dem Heuzehnden von allen in der Schafnei Ehingen der Universität zehendbaren Gärten und Wiesen. 16 17 Schaffneibauer Egle von Johannes Lang Ein Schupflehen, auch Falllehen genannt, wurde in der Regel nach dem Tod des Lehennehmers neu verliehen, in diesem Fall aber noch zu Lebzeiten des bisherigen Lehennehmers an den künftigen Schwiegersohn. Dafür musste dieser einen „Ehrschatz“, also eine Handänderungsgebühr, von 1205 fl 30 kr an die „Schafneicasse zu Ehingen“ entrichten. Die „Schafneicasse“ gehörte zur sogenannten Schaffnei, einer Verwaltungsstelle, die die Besitztümer der Universität Freiburg mit Hilfe eines „Schaffners“ verwaltete. Diese befand sich seit 1827 in dem einstigen Urspringer Hof in der Schulgasse. Dorthin mussten somit die Lehensnehmer ihre Abgaben, also Gülten und Zehnten, abliefern. Als der Hof später auf Johanns Sohn Andreas überging, hatte die Lehensherrschaft mit der Revolution von 1848/49 geendet, und der Lehensnehmer konnte den Hof gegen entsprechende Abfindungszahlungen als Eigentum erwerben. Dieser Hof befand sich über all die Jahrzehnte und vielleicht sogar Jahrhunderte in der Schwanengasse, wo sich heute der Parkplatz eines Geldinstituts befindet. Von Andreas ging der Hof auf den Sohn Adolf über – siehe dessen Grabstein oben. Lehenbrief für den Johann Egle von Sontheim über den eigenthümlichen Universität Freiburgischen Schupflehenhof zu Ehingen Kanzleitaxe 7 fl 54 kr Schreibgebühren 1 fl 54 kr 9 fl 48 kr Dessen zur wahren Urkunde und Bekräftigung haben wir nebst der gewöhnlichen Unterschrift das Universitäts Kanzleisigunt diesem Lehenbriefe aufdrücken lassen. So geschehen Freiburg im Breisgau den 11ten Februar 1831 Dr. Schreiber d. Z. (derzeit) Prorector. Das Foto zeigt in Bildmitte den Schaffneihof Egle in der Schwanengasse Auf dem Friedhof in Ehingen erinnert ein Grab an den einstigen Schaffneibauer Adolf Egle, 1870-1930. Dessen Großvater war Johann Egle aus Sontheim, der 1831 von der Universität Freiburg den Lehenbrief für den Schupflehenhof – genannt Hof und Gut St. Hieronymus zu Ehingen an der Donau gelegen – erhalten hatte. Der vorherige Lehensnehmer war Meinrad Wilhelm, der zu diesem Zeitpunkt noch lebte und dessen Tochter Crescenzia diesen Johann Egle zu heiraten beabsichtigte.
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